Trockene Augen
Die neue Volkskrankheit „Trockenes Auge“.
Inzwischen leidet jeder 5. Deutsche unter trockenen Augen. Sie auch?
Wir möchten mal einen kleinen Einblick geben über Ursachen und was man dagegen unternehmen kann.
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PS: Entschuldigung, der Text ist etwas länger geworden.
Trockene Augen haben ein Benetzungsproblem. Die Keratoconjunctivitis sicca auch Sicca-Syndrom genannt, lässt das tägliche Arbeiten mit Computern oder das stundenlange Lesen immer mehr zur Herausforderung werden.
Typische Anzeichen für trockene Augen: Irritation, Sandkorngefühl, tränende Augen sowie Sehstörungen.
Drei wichtige Schichten für eine gute Benetzung
- Wässrige Schicht
Wenn zu wenig vom wässrigen Anteil des Tränenfilms produziert wird, bricht dieser zu schnell auf. In dieser Schicht befinden sich die lebensnotwendigen Bestandteile für die Zellen der Hornhaut, unter anderem Sauerstoff und wichtige Nährstoffe. - Lipidschicht
Um den Tränenfilm vor zu schneller Austrocknung zu schützen, werden von den Meibom-Drüsen am Unterlid ölige Substanzen dem Tränenfilm zugegeben. Von der Natur genial gelöst. Fett schwimmt oben und schützt die darunter liegende wässrige Schicht vor zu schneller Verdunstung. - Muzinschicht
Eine dünne Schleimschicht auf der Hornhaut, die auch in die wässrige Schicht eindringt. Sie sorgt für die gleichmäßige und flächendeckende Haftung des Tränenfilms auf der Hornhaut.
Was forciert trockene Augen?
- Bildschirmarbeit
Bildschirmarbeit ist eine Herausforderung für das Auge. Am Computer reduziert sich die Anzahl der Lidschläge ca. um die Hälfte. Diese sind aber wichtig für eine gute Benetzung. Bei jedem Lidschlag wird das Auge geputzt und der Tränenfilm regeneriert. - Klimatisierte Räume
Bei den meisten klimatisierten Räumen ist die Luftfeuchtigkeit sehr gering. Dadurch verdunstet auch der Tränenfilm schneller. In Büroräumen ist die Luftfeuchtigkeit oft durch mehrere Computer und Laserdrucker noch geringer.
Auch stoßen einige Drucker technisch bedingt Ozon aus, welches das Auge zusätzlich reizt. - UV-Licht, Ozon, Allergien,
Verschiedene Umweltfaktoren und Umwelteinflüsse verändern auch den Tränenfilm. - Ernährung
Mangelernährung – zu wenig Flüssigkeitsaufnahme – Rauchen - Medikamente
Anti-Baby-Pille, Allergiemittel, Psychopharmaka wie Neuroleptika usw.
Das sprengt jetzt definitiv den Rahmen. In den Packungsbeilagen wird darauf hingewiesen oder auch im Internet findet man schnell Antwort. - Übertragen von Kontaktlinsen
Inzwischen geht man auch davon aus, dass ein stetiges Übertragen von Kontaktlinsen zu einem trockenen Auge führen kann.
Und was kann man dagegen tun?
Erst einmal sollte zur Abklärung ein Augenarzt aufgesucht werden.
Wenn es keine medizinisch zu behandelnde Ursache gibt oder der sie noch lange auf den Termin warten müssen, haben Sie folgende Möglichkeiten.
Gesunder Lebensstil
Eigenlich kommt jetzt nichts was man nicht selbst schon weiß:
Ausgewogene Ernährung mit Gemüse, Obst, Fisch, Getreide- und Milchprodukten unterstützen positiv die Gesundheit des Auges und nehmen starken Einfluss auf seine Benetzung.
In der Regel sind dann auch keine Nahrungsergänzungsmittel notwendig.
Wichtige Elemente für einen gesunden Tränenfilm:
Omega-3-Fettsäuren – Vitamin B2 – Vitamin B6 – Vitamin B12 – Vitamin C – Vitamin E – Spurenelement Zink
Tägliche Spaziergänge an der frischen Luft sind für das Auge Entspannung und Regeneration.
Reinigen der Augenlidränder
MDD (Meibomdrüsendysfunktion) ergibt sich oft durch zu dickes Sekret oder einer Verstopfung der Ausgänge dieser Drüsen.
Auf längere Zeit kann es zu einer Degeneration bis hin zu einer irreversiblen Zerstörung führen.
1. Einen 45 Grad warmen feuchten Waschlappen für 4-10 Minuten auf die geschlossenen Augen legen, um das Sekret zu verflüssigen.
2. Anschließen mit dem Finger mehrfach am Oberlid von oben nach unten, und am Unterlid von unten nach oben streichen.
3. Nun die gleiche Bewegung mit einem Wattepad wiederholen, um das gelöste Sekret zu entfernen.